Ergonomisches Arbeiten zu Hause

Ergonomisches Arbeiten zu Hause

Das Homeoffice hat sich längst vom Provisorium zum festen Bestandteil unseres Arbeitsalltags entwickelt. Doch während Technik und Internetverbindungen immer besser wurden, blieb ein Aspekt oft auf der Strecke: die Ergonomie. Viele haben ihren Arbeitsplatz zu Hause mit dem eingerichtet, was gerade da war – ein Küchentisch, ein Stuhl aus dem Esszimmer, vielleicht ein Laptopständer. Anfangs genügte das. Doch über Monate und Jahre zeigt sich, dass der Körper mehr braucht als Behelfslösungen.

Ergonomisches Arbeiten bedeutet nicht, den Schreibtisch mit teuren Spezialmöbeln auszustatten. Es geht vielmehr darum, die Umgebung so anzupassen, dass sie dich unterstützt, statt dich zu belasten. Der wichtigste Schritt beginnt mit dem Bewusstsein: Wo spürst du Verspannung? Wann sackst du in dich zusammen? Wie fühlt sich dein Rücken nach einem langen Arbeitstag an? Schon diese Fragen lenken die Aufmerksamkeit dahin, wo Veränderung möglich wird.

Ein Monitor auf Augenhöhe ist dabei ein unscheinbarer, aber wirkungsvoller Anfang. Wenn du nach unten blickst, krümmt sich die Wirbelsäule, die Schultern fallen nach vorn. Hebst du den Bildschirm an – ob mit einem Ständer oder einem Stapel Bücher –, richtet sich dein Körper automatisch auf. Auch der Stuhl sollte dich nicht nur tragen, sondern führen: Eine leichte Wölbung im Lendenbereich stützt die natürliche Krümmung der Wirbelsäule und verhindert das Absinken ins Hohlkreuz.

Wichtig ist auch die Freiheit der Bewegung. Ein fester Platz bedeutet nicht, starr zu verharren. Stehe regelmäßig auf, bewege dich, atme tief durch. Selbst kleine Unterbrechungen – ein Gang zum Fenster, ein Glas Wasser, ein kurzer Stretch – unterbrechen die Monotonie und bringen Energie zurück.

Ergonomie zu Hause ist kein fertiges Konzept, sondern ein Prozess. Du wirst mit der Zeit lernen, was deinem Körper guttut. Vielleicht ist es das Licht am Vormittag, das deine Konzentration steigert, oder die Entscheidung, zwischendurch lieber im Stehen zu arbeiten. Kleine Veränderungen haben oft eine große Wirkung – wenn du sie bewusst gestaltest. Denn am Ende ist es nicht der Stuhl, der entscheidet, wie du dich fühlst, sondern die Art, wie du in ihm sitzt.

Zurück zu den Tipps